Die Haarstruktur verändernde Faktoren
Hier werden alle Merkmale zusammengefasst, die irgend etwas mit der Art des Fells zu tun haben.
Angora / Langhaar
lv = langes Haar, Angora blau- aBCdE lABCdgv
Bei den deutschen Angora wächst das Haar mehr oder weniger unendlich, bei den französischen und den Satinangora findet in regelmäßigen Abständen ein natürlicher Fellwechsel statt, während dessen das alte Haar abgestoßen wird und dann ausgezupft oder -gekämmt werden kann.
Außer den Angora gibt es auch noch Fuchskaninchen. Deren Haar ist nicht so lang, viel glatter, hört ab einer bestimmten Felllänge auf zu wachsen und unterliegt ebenfalls dem natürlichen Fellwechsel. Trotzdem handelt es sich bei beiden Fellarten um das selbe Gen, da Angoras x Fuchskaninchen langhaarige Kaninchen ergibt. Es wurde nur in verschiedene Richtungen Zuchtauslese betrieben, wodurch die Behaarung jetzt so unterschiedlich ist.
Deshalb dürfte man die Haarart auch nicht mit 2 verschiedenen Symbolen bezeichnen, wie es heute manchmal getan wird (im Deutschen v und fu). Allerdings wäre zu überlegen, ob man, ähnlich den Rot- und Schwarzmodifizierern, ebensolche für Haarart (Verhältnis Unterwolle / Grannen) und Wachstum (langsam, schnell, in welchem Abstand Haarwechsel) hinzufügen müsste.
Das Fell der Jamoras (japanerfarbige Zwergangoras) ist ähnlich dem Angorafell, wächst aber nicht so schnell und dicht. Außerdem gibt es bei den Zwergen noch eine Menge Felltypbezeichnungen (z.T. in Kombination mit dem Mähnengen), bei denen ich aber nicht wirklich durchblicke.
Foto links: Fuchskaninchen havanna - abCDE lABcDgv
Mähne / Teil-Langhaar der Löwenkopf- und Bartkaninchen
M = Mähne
Das Mähnen-Gen ist das einzige nicht-rezessive Fell-Gen. Es ist nur teilweise dominant über das Nichtmähne-Gen. Dadurch entstehen folgende Varianten:
Mm = einfache Mähne, MM = doppelte Mähne
Die Seiten der Tiere mit doppelter Mähne (MM) bleiben als Baby länger haarlos als der Rest (Foto rechts). Dieses Aussehen wird auch Löwendreieck genannt. An diesen Stellen entwickelt sich später die Mähne und die Körperwolle (Foto re. oben).
Tiere mit einfacher Mähne (Mm) haben oft in der Jugend eine schöne Mähne (Foto li.), die sich aber später bis auf ein paar Fransen verliert (Foto re.).
Satin
Sa = normales Haar
sa = Satinhaar, welches dünner und durchsichtiger ist, wodurch der Glanz und die besonders kräftige Farbe entsteht.
Im Foto ein Satin- und ein Normalhaarkaninchen, jeweils rot:
hinten ABCDeSaAbCDGSa, vorne ABCDesaAbCDGsa
Rex
RRex = normales Haar
rrex = besonders kurzes Haar, Grannen überragen die Unterwolle nicht, krumme, leicht brechende, manchmal keine Spürhaare. Laut Standard müssen auch Rexe Spürhaare haben. Wenn nicht ist das ein schwerer Fehler, der zum Ausschluss bei der Bewertung führt.
Kleiner Tipp für Rexbesitzer: keine Heuraufen verwenden, die Spürhaare brechen ab, wenn sie die Nase in die Raufe stecken.
Es gibt 3 Kurzhaarvarianten, welche von 3 verschiedenen Genen verursacht werden (wenn man reinerbige Tiere verschiedener Formen kreuzt, bekommt man normalhaarige Jungtiere).
nok = Normannisches Kurzhaar
dek = Deutsches Kurzhaar
rex = Rex-Kurzhaar
Außerdem gibt es gelockte Kurzhaarkaninchen, weiteres hier:
http://www.astrexrabbitscurlywavybunnies.com/home.html