die Grundfarben verändernde / beeinflussende Faktoren
Hier geht es um Faktoren, welche Silberung, Scheckung oder eine Veränderung der Intensität von Gelb/Rot verursachen.
Rotmodifizierer (oft auch Verstärker genannt)
r3 - r2 - r1 - R1 - R2 - R3y3 - y2 - y1 - Y1 - Y2 - Y3
Schwächt oder verstärkt die Ausprägung des gelben/roten Farbstoffes. Es handelt sich hierbei sehr wahrscheinlich nicht um ein einziges Gen, sondern um mehrere gleichsinnig wirkende Faktoren. Bei solchen multifaktoriellen Eigenschaften lässt sich keine genaue Aussage über die Dominanz treffen, es können sowohl dominante, teildominante als auch rezessive Gene beteiligt sein. Kreuzt man Tiere mit viel und wenig Rot, zeigt die F1 einen mittleren Farbton.
Silberungsfaktor
Sip = keine Silberung
Die Silberung ist seltsamerweise international als rezessiv angegeben und im deutschen als dominant. Sie verhält sich ähnlich den Rotmodifizierern und ist in verschiedenen Stärken möglich. Im Foto ein helles und ein dunkles Silberkaninchen.
Die Silberung wird in der Regel erst beim 1. Haarwechsel ab 3 Monaten sichtbar.
Im Foto das gleiche Tier - ABCDgPaBCDEsi vor und am Ende der Haarung.
Rechts ein Widder gelbsilber - AbCDGPABCDesi
Breitbandfaktor
W = normale Zwischenfarbenbreite
w = breite Zwischenfarbe
Ein weiteres Gen ist der so genannte Breitbandfaktor, der in seiner rezessiven Form ww die Breite der Zwischenfarbe auf Kosten der Unterfarbe nahezu verdoppelt. Betroffene Tiere erkennt man an der fehlenden Unterfarbe im oberen Bauchbereich.
International ist er bei allen roten Kaninchen angegeben, was auch sinnvoll ist, da er den roten Bereich der Haare (die Zwischenfarbe) vergrößert und man daher dem ideal roten Kaninchen näher kommt. Der rote Bauch eines roten Kaninchen entsteht vermutlich durch die Kombination von ww und möglicht kräftigen Rotmodifizierern.
Die Deckfarbe wildfarbiger Tieren mit diesem Faktor wirkt meistens heller wirkt als bei denen ohne ihn. Im Foto 2 wildfarbige Satinangoras, links ohne, rechts mit dem Faktor - ABCDGYW | ABCDGYABCDERW | ABCDERw.
Die Breite der Zwischenfarbe ist außerdem durch Selektion beeinflussbar. Bei Tieren mit Breitbandfaktor ist der Effekt deutlicher sichtbar.